Yoga ist eine jahrtausendealte Philosophie, die ursprünglich ausschließlich von Männern praktiziert und tradiert wurde. Jahrhundertelang erfolgte die Weitergabe des Wissens mündlich, bis dann irgendwann zwischen dem zweiten Jahrhundert vor und dem vierten Jahrhundert nach Christus der indische Gelehrte Patanjali das Yogasutra verfasste und damit zum „Vater des Yoga“ avancierte. Mit seinem achtgliedrigen Pfad weist er dem geneigten Leser den Weg zur Erleuchtung. Dabei geht es um moralisches Verhalten und Handeln, Meditation, Atemübungen, Kontemplation und um das, was für viele Menschen auf den ersten Blick Yoga ist: die Asanas (Körperhaltungen). Wörtlich übersetzt heißt Asana „Rechter Sitz“ und es geht dabei um die Sitzhaltung bei der Meditation. „Die Sitzhaltung soll fest und angenehm sein.“ heißt es in Yogasutra 2.46. Und das ist alles, was Patanjali über Asanas zu sagen hatte.
Im 20sten Jahrhundert dann entwickelte T. Krishnamacharya das, was wir als modernen Yoga bezeichnen: er belebte den Hatha Yoga neu und wurde somit zum Vater des modernen Yoga. Die meisten heute gebräuchlichen Yogastile gehen auf ihn zurück. Sein Credo war: „Lehre, was für den Einzelnen angemessen ist.“ Er war in der Lage, seinen eigenen Herzschlag zu kontrollieren und ihn selbst anzuhalten. Er starb 1989 mit über 100 Jahren im Kreise seiner Familie und hinterließ uns ein großes Vermächtnis.
Yoga entwickelte sich zu einem Exportschlager und heute gibt es weltweit ungefähr 300 Millionen Yogapraktizierende, in Deutschland sind es rund 4-5 Millionen Praktizierende. Dabei steht meistens am Beginn der Wunsch, sich körperlich zu betätigen und etwas für die Beweglichkeit und Gesundheit zu tun. Viele Menschen suchen einen Ausgleich zum stressigen Alltag und zu den mittlerweile meist sitzenden Tätigkeiten des Berufslebens.